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Donnerstag, 9. Mai 2024
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Museums - und Ausstellungstipps

 
Karlsruhe: „Alle Tassen im Schrank“
Durlacher Fayence: Führung durch Dauerausstellung des Pfinzgaumuseums

Die Durlacher Fayence macht Susanne Stephan-Kabierske unter der Überschrift „Alle Tassen im Schrank“ am Sonntag, 24. September, um 11.15 Uhr zum Thema einer Führung durch die Dauerausstellung des Durlacher Pfinzgaumuseums. Der Eintritt ist frei.
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Karlsruhe: Jüdische Stars im deutschen Sport
Führung durch die Wanderausstellung auf dem Platz der Menschenrechte

Durch die Ausstellung "Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach" gibt es am Sonntag, 24. September, um 15 Uhr eine kostenlose Führung. Die Schau auf dem Platz der Menschenrechte (Vorplatz ZKM) würdigt die großen Verdienste jüdischer Sportlerinnen und Sportler für die Entwicklung des modernen Sports in Deutschland und dokumentiert anhand ausgewählter Porträts deren Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus.

Im Mittelpunkt stehen 17 herausragende deutsch-jüdische Sportler-persönlichkeiten, die als Nationalspieler, Welt- und Europameister, Olympiasieger und Rekordhalter zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit zählten, darunter auch der Karlsruher Fußballpionier Walther Bensemann, Mitbegründer des Deutschen Fußball-Bundes und der Frankfurter Eintracht, sowie die beiden ein­zi­gen deutschen Fußball­na­tio­nal­spie­ler jüdischen Glaubens ­Gott­fried Fuchs und Julius Hirsch.

Die Ausstellung ist ganztägig frei zugänglich, zweisprachig (deutsch/englisch) und über QR-Codes mit einer Online-Ausstellung verknüpft, auf der ergänzende Texte, Fotos und Filme ausführlich die jüdische Geschichte des deutschen Sports dokumentieren.
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Museumstipps: Eisen macht erfinderisch
Im Archäologischen Museum Colombischlössle findet am Sonntag, 24. September, ein Aktionstag statt

Eine heiße Sache: Am Sonntag, 24. September, von 11 bis 16 Uhr erfahren die Besucherinnen und Besucher im Archäologischen Museum Colombischlössle (Rotteckring 5) beim Aktionstag „Eisen macht erfinderisch“ mehr über die Erfindungen der Kelten. Als Highlight des Tages führt der Archäotechniker Frank Trommer am offenen Feuer vor, wie die Menschen vor 2500 Jahren Eisen geschmiedet haben. Die Archäologin Alaka Harkort formt Perlen aus geschmolzenem Glas nach keltischen Vorbildern.

Mit dem jungen Kulturlotsen-Team des Museums entdecken Kinder die Welt von Asterix und Obelix. Hungrige Forscher mahlen Getreide und rösten Stockbrot über dem Feuer. Die Keltenfürstin aus Ihringen taucht aus der Vergangenheit auf und erzählt Geschichten aus ihrem Leben.

Der Aktionstag findet im Rahmen der Ausstellung „Eisen-Macht-Reichtum – Die Kelten am südlichen Oberrhein“ statt und macht Geschichte mit allen Sinnen erfahrbar.

Die Teilnahme am Aktionstag kostet 5 Euro, Kinder zahlen 2 Euro. Das Archäologische Museum Colombischlössle ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 

 
Museumstipp: Reisegepäck fürs Jenseits
Das Archäologische Museum Colombischlössle zeigt ab Freitag, 15. September, neue Grabfunde aus Baden

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, möchten wir ihm auf seine letzte Reise etwas mitgeben: eine Erinnerung ans Leben, etwas Nützliches fürs Jenseits. Diesen Wunsch hegen Menschen bereits seit Jahrtausenden. Mit der Ausstellung „Versorgt fürs Jenseits? Neue Grabfunde aus Baden“ zeigt das Archäologische Museum Colombischlössle ab Freitag, 15. September wertvolle und ungewöhnliche Grabbeigaben aus vergangenen Zeiten. Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 22. April 2018.

Alle gezeigten Objekte stammen aus aktuellen Grabungen der regionalen Denkmalpflege. Die Ausstellung macht sie zum ersten Mal für die Öffentlichkeit zugänglich. Erst unlängst zu Tage gefördert, geben sie Aufschluss über die Grabkultur von der Steinzeit bis in die römische Zeit.

Ihre Verstorbenen legten die Menschen in einfache Erdgräber, unter riesige Grabhügel oder verbrannten sie bei aufwendigen Feuerbestattungen. Waffen, Schmuck und Gefäße gaben sie ihnen mit auf die letzte Reise. Vom Bronzedolch über einen Armreif aus Sapropelit (einem Gestein, das aus Faulschlamm entsteht) bis zu einem einzigartigen Tongefäß mit Metallauflagen – die Palette der Gaben für das Jenseits ist vielfältig.

Hands-On-Stationen machen die Thematik der Ausstellung greifbar: Besucherinnen und Besucher können nachgebildete Grabbeigaben berühren und ertasten. Eine interaktive Station lädt ein, eigene Wünsche für die Ewigkeit festzuhalten. Die archäologischen Objekte regen dazu an, auch im Hier und Heute darüber nachzudenken: Was ist mir im Leben wirklich wichtig? Möchte ich etwas für meine letzte Reise mitnehmen?

Im umfangreichen Begleitprogramm zur Ausstellung diskutieren Christoph Huth, Professor für Urgeschichte, und Alexander Heising, Professor für Provinzialrömische Archäologie, mit dem Publikum über Bestattungsformen. Einen Einblick in die Arbeit der Denkmalpflege erhalten Interessierte bei Vorträgen. Die Referenten zeigen Impressionen der Ausgrabungsstätten und erzählen, wie die ausgestellten Fundstücke ans Tageslicht kamen.

Außerdem stehen interdisziplinäre Dialogführungen auf dem Plan. Hier trifft die Archäologie auf Anthropologie, Theologie, Ethnologie und Kunst. Auch eine Führung mit Gebärdensprachdolmetscherin und ein Ausstellungsrundgang, der sich speziell an Blinde und Menschen mit Sehbehinderung richtet, sind Teil des Programms.

Zudem ist für Familien einiges geboten: Bei Führungen im Dunkeln entdecken Kinder die kostbaren Objekte mit der Taschenlampe. Familiennachmittage laden ein, gemeinsam Gaben für die letzte Reise zu gestalten. Am 31. Oktober erwartet das Colombischlössle große und kleine Gäste zur Geisterstunde mit Elektro-Swing.

Das Thema Tod ist zeitgleich auch in anderen Häusern der Städtischen Museen Freiburg Ausstellungsthema. Noch bis zum 24. September läuft die Ausstellung „Gutes Sterben – Falscher Tod“ im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a. Die Schau „Todsicher? Letzte Reise ungewiss“ im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, ist noch bis zum 21. Januar zu sehen.

Das Archäologische Museum Colombischlössle hat durch einen Umbau der ehemaligen Bibliothek im Obergeschoss neue Ausstellungsfläche gewonnen. Mit der Ausstellung „Versorgt fürs Jenseits?“ bespielt es nun erstmals den neuen Raum, der mit historischem Intarsienparkett versehen ist. Gemeinsam mit dem LeoWohleb-Saal, der bereits für Sonderschauen genutzt wird, ergibt sich eine Ausstellungsfläche von 75 Quadratmetern.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg. Partner für das Begleitprogramm sind das Institut für Archäologische Wissenschaften der Universität Freiburg und die Katholische Akademie Freiburg.

Das Archäologische Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Unter 18 Jahren, für Mitglieder des Fördervereins des Archäologischen Museums und mit MuseumsPass-Musées ist er frei. Weitere Informationen zum Begleitprogramm stehen im Internet ...
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Veranstaltungstipps der Freiburger Museen von 18. bis 24. September
Augustinermuseum

Zwischen Himmel und Hölle
Über das Jüngste Gericht sprechen am Donnerstag, 21.
September, um 15.30 Uhr Museumsleiter Tilmann von Stockhausen
und Theologe Stephan Langer. Die Führung findet im
Augustinermuseum am Augustinerplatz statt und ist Teil der Reihe
„Zwischen Himmel und Hölle“, bei der das Museum mit dem
Roncalli-Forum Karlsruhe und dem Bildungszentrum Freiburg
(beide vom Bildungswerk der Erzdiözese) kooperiert. Die
Teilnahme kostet den Museumseintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Zeitzeugengespräch
„Im Kloster Stegen versteckt überlebt“ ist das Thema eines
Zeitzeugengesprächs am Sonntag, 24. September, um 15.30 Uhr
im Augustinermuseum am Augustinerplatz. Die Freiburgerin Ursula
Giessler erzählt aus ihrer Geschichte. Wer teilnehmen möchte,
zahlt den regulären Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Haus der Graphischen Sammlung

Führung mit Drink für Männer: It’s a man’s world!
Bei der Veranstaltung „It’s a man’s world!“ können Männer am
Donnerstag, 21. September, einen geselligen Abend inklusive
Kulturgenuss verbringen. Die Tour beginnt um 16 Uhr im Haus der
Graphischen Sammlung, Salzstraße 32, mit einer Kuratorenführung
von Felix Reuße. Um 17.30 Uhr geht es weiter zu einem kleinen
Ausflug ins Greiffenegg Schlössle, wo die Teilnehmer bei einem
guten Drink den Tag ausklingen lassen. Die Kosten betragen 14
Euro inklusive Eintritt, Führung und Drink.

Museum für Neue Kunst

Dialog zur Ausstellung „Gutes Sterben – Falscher Tod“
Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, lädt am
Donnerstag, 21. September, um 16.30 Uhr, zur Dialogreihe „Step
in“ ein. Der Therapeut Wolfgang Stich vom Arbeitskreis Leben
Freiburg / Suizidprävention widmet sich dabei einem ausgewählten
Werk der Ausstellung „Gutes Sterben – Falscher Tod“. Die
Teilnahme kostet den Museumseintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Artist Talk mit dem Fotografen Holger Keifel
Beim Artist Talk im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, gibt
der Fotograf Holger Keifel am Samstag, 23. September, ab 15 Uhr
Einblicke in die Entstehung seiner Serien „Donar Organs” und
„Einstein’s Brain”. Die Teilnahme kostet 2 Euro; dazu kommt der
Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Museum für Stadtgeschichte

Freiburger Stadtgeschichten
Eine Führung durch die neue Ausstellung „Bildung für Mädchen.
Adelhausen: Kloster – Schulfonds – Stiftung 1867 – 2017“ bietet
das Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, am Sonntag,
24. September, um 12 Uhr. Die Teilnahme kostet den regulären
Eintritt von 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.

Archäologisches Museum Colombischlössle

Kombi-Führung: Tod und Jenseits – damals und heute
Eine Kombi-Führung durch zwei Ausstellungen zum Thema Tod ist
am Samstag, 23. September, um 14 Uhr geboten. Die Tour startet
in der Schau „Versorgt fürs Jenseits?” im Archäologischen Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5. Anschließend geht es durch die
Ausstellung „Todsicher? Letzte Reise ungewiss” im Museum Natur
und Mensch. Wer teilnehmen möchte, zahlt 3 Euro; dazu kommt
der Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Museum Natur und Mensch

Kuratorenführung zur Mittagszeit
In der Reihe „MUSE:um 12“ spricht Kuratorin Stefanie Schien am
Donnerstag, 21. September, um 12.30 Uhr über „Das letzte Geleit“.
Die Kurzführung findet im Museum Natur und Mensch, Gerberau
32, statt. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 5 Euro,
ermäßigt 3 Euro.

Wir bauen eine Erinnerungsschatzkiste
Das Museum Natur und Mensch lädt Familien mit Kindern ab 5
Jahren am Samstag, 23. September, ab 15 Uhr zum Bauen einer
Erinnerungsschatzkiste ein. Partner des Angebots ist die
Hospizgruppe Freiburg. Die Teilnahme ist für Kinder frei,
Erwachsene zahlen den Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.
 
 

 
Museumstipp: Meister des Schwertkampfs
Die japanische Samurai-Rüstung im Museum Natur und Mensch Freiburg wurde aufwendig restauriert

Die japanischen Samurai waren Meister des Schwertkampfes. Im Auftrag ihrer adeligen Herren zogen sie auf Pferden oder zu Fuß in den Krieg. Ihren Erfolg im Kampf verdankten sie neben ihrer Kampfkunst auch den besonderen Rüstungen, die sie trugen. Eine 200 Jahre alte Samurai-Rüstung ist nach aufwendiger Restaurierung nun im Freiburger Museum Natur und Mensch zu sehen. Finanziell unterstützt wurde die Restaurierung von der Kulturstiftung der Länder.

Bisher hat das Museum die Rüstung in ihren Einzelteilen aufbewahrt, nun erscheint der Samurai in seiner vollen Pracht: Fast lebendig tritt er den Museumsbesucherinnen und -besuchern entgegen. Die Rüstung entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der späten Edo-Zeit (das heutige Tokio, Japans Hauptstadt, hieß damals Edo). Es handelt sich um eine sogenannte Lamellen-Rüstung, eine japanische Besonderheit, die viel leichter ist als die einst in Europa übliche Platten-Rüstung. Stoff und Bänder halten die einzelnen Teile zusammen, so passt sich die Rüstung dem Körper optimal an und erlaubt Freiheit in der Handhabung der Waffen. Damit waren die Samurai-Kämpfer wendiger und hatten es im Gelände leichter. Notfalls konnten sie sogar durch einen Fluss schwimmen.

Im Museum ist die vollständige Rüstung zu sehen. Sie besteht aus einem Brust- und Rückenpanzer mit Schutzbehang für den Unterleib, einem Helm mit Schreckmaske sowie Arm-, Hand- und Beinschutz. Die Rüstung war nicht nur praktisch, sondern auch prächtig: Auf dem Brustpanzer ist die Kriegsgöttin Marishiten dargestellt, die von Wolken umgeben auf einem Eber reitet.

1904 gelangte die Rüstung in Einzelteile zerlegt aus der Freiburger Universitätssammlung in die Ethnologische Sammlung des Museums Natur und Mensch. Nach der Restaurierung hat sie nun ihren Ort im zweiten Obergeschoss des Museums gefunden, und zwar im „Lehrreich“, das die Dauerausstellung des Museums bereichert. Unter dem Thema „Faszination Leben“ zeigt das Museum hier in einem Setzkasten Highlights aus den Sammlungen der Naturkunde und der außereuropäischen Ethnologie. Diese eröffnen den Besucherinnen und Besuchern Einblicke in die über 100-jährige Museumsgeschichte des Hauses.

zum Bild oben:
Foto der beschriebenen Rüstung / Foto: Axel Killian
 
 

 
Freiburg: Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September
Colombischlössle und Museum für Stadtgeschichte zeigen „Macht und Pracht“ // Eintritt frei

Unter dem Motto „Macht und Pracht“ findet am Sonntag, 10. September, der diesjährige Tag des offenen Denkmals statt. Aus diesem Anlass ist der Eintritt ins Archäologische Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, und ins Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30, von 10 bis 17 Uhr frei.

Ein buntes Programm sorgt für Abwechslung:
Bei einer Forschungsrallye durch die Stadtvilla der Gräfin de Colombi, die heute das Archäologische Museum beherbergt, können Kinder und Jugendliche von 10 bis 17 Uhr den Spuren der Römer und Alamannen folgen. Wer das Rätsel knackt, kann sich auf eine Überraschung freuen. Erwachsene begeben sich derweil auf den Suchpfad „Archäologische Fußspuren“ und erhalten HintergrundInformationen zu den präsentierten Objekten. Um 11 und 16 Uhr gibt es im Colombischlössle Führungen durch die Ausstellung zum Thema „Macht und Pracht".

Das prächtige Palais am Münsterplatz, das sich Christian Wentzinger einst als Künstlerhaus erbaute und das nun als Museum für Stadtgeschichte dient, erkunden Besucherinnen und Besucher bei einer Führung um 12 Uhr. Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren findet von 14 bis 15 Uhr eine Familienführung statt. Das Thema lautet „Macht und Pracht. Die Zähringer Ritter und ihre Burg".

Zur Geschichte des Colombischlössles
Die Villa am Rotteckring entstand 1859 bis 1861 im Stil englischer Neugotik nach Plänen des Freiburger Architekten Georg Jakob Schneider (1809-83). Sie steht auf der einstigen Bastion St. Louis, einem der wenigen Reste der Stadtbefestigung von Vauban aus dem 17. Jahrhundert. Den Namen „Colombischlössle“ erhielt die Villa nach ihrer Bauherrin, der Gräfin Maria Antonia Gertrudis de Colombi y de Bode (1809-63).

Von 1909 bis 1924 war hier die städtische Altertumssammlung zu sehen. Es folgten Nutzungen als Hochbau- und Standesamt. Von 1947 bis 1952 regierte dann Leo Wohleb vom Colombischlössle aus den selbstständigen Staat Baden. Danach zogen das Stadtarchiv und das Oberlandesgericht ein. Seit 1983 zeigt das Museum für Ur- und Frühgeschichte hier seine Schätze. 2007 wurde es in das Archäologische Museum Colombischlössle umbenannt.

Zur Geschichte des Museums für Stadtgeschichte
Das Haus „Zum Schönen Eck“ hat sich der Maler, Bildhauer, Architekt und Stifter Johann Christian Wentzinger (1710-97) im Jahr 1761 als Wohn- und Atelierhaus bauen lassen. Seine aufwändige Fassade und das anspruchsvolle Treppenhaus sind ein Höhepunkt spätbarocker Architektur.

Auch als „Wentzingerhaus“ bekannt, kam das Gebäude in der Südostecke des Münsterplatzes 1905 in den Besitz der Stadt. 1927 nahm es die Gemäldegalerie des Augustinermuseums auf. Als eines von wenigen Häusern am Münsterplatz blieb es 1944 von den Bomben verschont und beherbergte von 1946 bis 1983 die Staatliche Musikhochschule. Die Adelhausenstiftung, in deren Besitz es 1988 überging, ließ das Wentzingerhaus bis 1993 umfassend für das neu gegründete Museum für Stadtgeschichte instand setzen, das 1994 eröffnet wurde.
 
 

 
Frankfurt: „Mediengeschichte/n neu erzählt!“
Die neue Dauerausstellung im Museum für Kommunikation ab dem 10. September 2017

Nach fünf Jahren Vorbereitung und knapp fünf Monaten Umbauphase eröffnet am Sonntag, den 10. September, um 15 Uhr die neue Dauerausstellung Mediengeschichte|n neu erzählt! Das Museum für Kommunikation Frankfurt lädt zu einer Reise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kommunikation ein.

Anhand von bahnbrechenden Erfindungen, kuriosen Erlebnissen und ungewöhnlichen Schicksalen spannt die neue Schau auf 2.500 qm den Bogen von der Keilschrift bis zur Datenbrille. 44 Themeninseln und über 500 Originalobjekte zeigen exemplarisch die Entwicklung entlang der vier zentralen Phänomene Beschleunigung, Vernetzung, Kontrolle und Teilhabe. An vielen interaktiven Stationen können Besucherinnen und Besucher spielerisch lernen, ihre Meinung hinterlassen oder ihr Nutzerverhalten überprüfen. Einen Ausblick auf das 21. Jahrhundert geben 21 Köpfe: Expertinnen und Experten diskutieren mögliche Trends der Kommunikation von morgen. Parallel zur Dauerausstellung entsteht die Informations- und Vernetzungsplattform „Leben & Lernen X.0“ für den Austausch über die Auswirkungen des digitalen Wandels. Die Kunst-Räume präsentieren Highlights der Sammlung von Dali, Beuys, Lüpertz u.a. und temporäre Wechselausstellungen mit Bezug zu den Phänomenen der Kommunikationsgeschichte. Den Beginn dieser Reihe macht die Schau SlowDown.

Storytelling und Verlinkung
Mit der neuen Dauerausstellung löst sich das Museum vom klassisch chronologischen, durch die Abfolge von technischen Entwicklungen gegliederten Rundgang. Besucherinnen und Besucher navigieren stattdessen frei nach dem ihnen vertrauten Prinzip der Verlinkung im World Wide Web durch die Ausstellung. Entlang von 44 exemplarischen Mediengeschichten, die als Themeninseln inszeniert sind, entdecken sie, wie technische Innovationen das Leben der Menschen bis heute verändern.
Sie erfahren so beispielsweise, wie die abenteuerliche Verlegung des Transatlantikkabels 1866 die Nachrichtenübermittlung von vielen Tagen auf nur wenige Minuten beschleunigte und damit die moderne Weltwirtschaft begründete. An anderer Stelle erweist sich das Misstrauen eines Bestattungsunternehmers als Ausgangspunkt für die Erfindung der telefonischen Selbstwahl, die das „Fräulein vom Amt“ ablöste. Die heimlichen Liebesbillets von Goethe präsentieren sich dem Publikum als Zeugen aus einer Zeit, als der Brief das zentrale Kommunikationsmedium war. Das Experiment von Schülern, die auf einer Klassenfahrt eine Herausforderung suchten und ihre Handys zu Hause ließen, zeigt schließlich bespielhaft den Einfluss des Smartphones als mediales „Schweizermesser der Informationsgesellschaft“ auf unseren Alltag.

Die zentralen Phänomene der Kommunikation
Medien beeinflussen unsere Wahrnehmung von Raum und Zeit, wie wir uns erinnern, was wir wissen, wie wir unseren Alltag organisieren und unsere sozialen Beziehungen gestalten. Die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Medien ist bestimmt durch die Phänomene Beschleunigung, Vernetzung, Kontrolle und Teilhabe. Sie dienen in der Ausstellung als Orientierung inmitten der Geschichtsinseln und thematisieren die übergeordneten Entwicklungslinien, die das Verhältnis zwischen Mensch und Medien kennzeichnen. An den Phänomenstationen können Familien, Gruppen und Einzelbesucher die Hintergrundinformationen erhalten und spielerisch über aktuelle Bezüge ins Gespräch kommen, Fragen stellen und individuelle Antworten finden. Die Berliner Agentur Archimedes Exhibitions GmbH hat das Zusammenspiel von Themeninseln, Phänomenen und Hintergrundinformationen eindrucksvoll gestaltet: Jede Themeninsel hat eine individuell inszenierte Vorderseite, welche die jeweilige Geschichten zum „Aufmacher“ macht und einen spannenden Zugang verspricht. Auf der Rückseite sind die vertiefenden Informationen sachlich präsentiert . Gruppiert und zugeordnet sind diese Inseln den passenden Phänomenstationen und auf der Galerie laden lebensgroße Stelen mit großen Monitoren zum Blick in die Zukunft ein.

Interaktive Stationen
An 30 Stationen bietet die Ausstellung darüber hinaus die Möglichkeit, sich interaktiv durch die Welt der Kommunikation zu bewegen. Technische Installationen laden dazu ein, in die Rolle des „Fräuleins vom Amt“ zu schlüpfen oder den Enigma Code zu knacken. Schnelles Tippen ist beim SMS-Wettbewerb auf einem Nokia 3210 gefragt und die „Entschleunigungshaube“ bietet bei Ruhe und angenehmem Licht eine Auszeit. Mehr über das eigene Medienverhalten erfahren Besucherinnen und Besucher, wenn sie sich an der Selfiestation fragen müssen, „Posten oder nicht posten?“ oder ihre ganz individuelle Mediengeschichte vom ersten Walkman oder der langjährigen Brieffreundschaft hinterlassen.

21 Köpfe denken die Zukunft der Kommunikation
Wir erleben derzeit einen bedeutsamen technologischen und kulturellen Umbruch. Die digitale Transformation ist in ihren Auswirkungen vergleichbar mit der Erfindung des Buchdrucks oder der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts. Ausgehend von den aktuellen Entwicklungen öffnet die neue Dauerausstellung den Blick für die Zukunft der Kommunikation. 21 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik stellen ihre Perspektiven auf die Kommunikation im 21. Jahrhundert und den Einfluss der Digitalisierung zur Diskussion. In Videostatements und Interviews präsentieren sie ihre Sichtweisen auf die möglichen Trends der Kommunikation von morgen und regen Besucherinnen und Besucher zum Austausch an. Werden wir Privatheit in Zukunft kaufen müssen? Wie wird ein Kind in 30 Jahren kommunizieren? Werden Körper und Technik verwachsen? Und was erwarten und wünschen sich die Besucherinnen und Besucher des Museums? Als zusätzliche Stimme werden in Workshops erarbeitete Videostatements von Besuchern in die Schau aufgenommen und halten sie aktuell.

KunstRäume – ständige Präsentation und temporäre Ausstellungen
Die KunstRäume bieten begleitend zur Dauerausstellung einen Einblick in die umfangreiche 1872 begründete Kunstsammlung der Museumsstiftung. Ihr Schwerpunkt lag lange Zeit auf Werken mit einem unmittelbaren motivischen Bezug zum Postbetrieb und dessen Geschichte, bevor sie für das breite Themenspektrum Kommunikation geöffnet und durch hochkarätige Ankäufe bereichert wurde. Heute umfasst sie Kunstwerke vom 17. bis zum 21. Jahrhundert: Skulpturen, Objekte und Multiples bis zur Gegenwart, Fotokunst und Medienkunst. Fester Bestandteil der neuen Kunstpräsentation sind u.a. die Installation „TribuT“ von Jean-Luc Cornec und Savador Dalís „Hummertelefon“, für die das Museum ebenso bekannt ist wie für die Medienplastik „Pre-Bell-Man“ von Nam June Paik. Paiks Arbeit, die lange Zeit vor dem Eingang des Museums stand, wird derzeit aufwendig restauriert, bevor sie wieder aufgestellt werden kann.
In den kommenden Jahren will das Museum parallel zur Dauerausstellung temporäre Ausstellungen zeigen. Zeitgenössische Arbeiten eröffnen künstlerische Blickwinkel auf die Phänomene Beschleunigung, Vernetzung, Kontrolle und Teilhabe. Den Auftakt machen die drei Künstlerinnen Veronika Olma, Natascha Borowsky und Susanne Neumann. Mit der Schau SlowDown bringen sie auf unterschiedliche Weise Momente der Beschleunigung und Entschleunigung zum Ausdruck.

Kommunikationsorientierte Besucherbetreuung
In der neuen Dauerausstellung setzt das Museum für Kommunikation weiterhin auf sein innovatives und zugleich bewährtes Konzept der Besucherbetreuung: Im Museum werden die Gäste von Kommunikatorinnen und Kommunikatoren empfangen. Sie stehen mit umfangreichen Informationen zur Seite und zeigen auf Wunsch an den Vorführstationen, wie beispielsweise das frühe Fernsehen oder die Nachrichtenübermittlung mit einem Fernschreiber funktionierte und laden ein, im Kraftpostbus ein Gefühl für das Reisen von vor 100 Jahren zu gewinnen.

Leben & Lernen X.0
Der digitale Wandel verändert unser Leben schon jetzt rasant. Umso wichtiger ist es, Chancen und Folgen der Digitalisierung zu verstehen und mitzugestalten. Das Museum für Kommunikation Frankfurt sieht sich in diesem Kontext als Diskussionsforum und Vermittler von Medienkompetenzen. Parallel zur Dauerausstellung entsteht daher das Informations- und Vernetzungsforum Leben & Lernen X.0, in dem das Museum den Dialog über Gegenwart und Zukunft der Kommunikation mit seinen Besucherinnen und Besuchern fortsetzt. Bedroht Big Data unsere Privatsphäre? Welche Medienkompetenzen benötigen wir im Zeitalter von strategisch eingesetzten Fake News? Werden künstliche Intelligenzen bald unsere Arbeit übernehmen? In den zwei Themenjahren Zukunft der Demokratie (2018) und Zukunft der Arbeit (2019) stellt das Museum Chancen sowie Risiken und Auswirkungen der digitalen Transformation in den Mittelpunkt. Frankfurterinnen und Frankfurter sind eingeladen, gemeinsam mit Experten in Workshops, Bürgerforen und mit künstlerischen Perspektiven über die Auswirkungen des digitalen Wandels zu diskutieren.
Als öffentliche Auftaktveranstaltung findet am 28. Oktober 2017 von 15 – 20 Uhr das Frankfurter Bürgerforum im Museum statt. Um Anmeldung wird bis 1.Oktober gebeten.

Begleitprogramm
Begleitend zur Ausstellung wird ein umfangreiches pädagogisches Programm für Kinder, Schulklassen und Erwachsene angeboten und stetig weiterentwickelt. Medienworkshops vermitteln Kindern und Jugendlichen den Umgang mit persönlichen Daten, Fake News und Hate Speeches im Internet. Beim „Creative Coding“, „Gamedesign“ oder „Comic digital“ kann selbst digital gestaltet werden. Erwachsene 70+ erhalten in Silver Surfer-Kursen praktische Anleitung für Smartphone, Tablet & Co oder für die Nutzung von Onlinedienstleistungen.

Eröffnung
Die offizielle Eröffnung findet am Sonntag, den 10. September 2017, um 15 Uhr statt mit Dr. Michael Offer, Vorsitzender des Kuratoriums der Museumstiftung Post und Telekommunikation, Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Dr. Helmut Gold, Kurator der Museumsstiftung und Direktor des Museums für Kommunikation Frankfurt und Vince Ebert mit dem Live-Kabarett Von der Höhlenmalerei bis YouTube in 40 Minuten. Bis 21 Uhr haben Besucherinnen und Besucher freien Eintritt.
Anlässlich der Eröffnung gibt die Deutsche Post einen Sonderstempel heraus.
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